Kerikeri Pferdefarm Teil 1

 

22.10.17

 

 

 

Da ja mein Internet in dem Cafe nur gereicht hat, um zwei von drei Teilen hochzuladen und ich hier auf der Pferdefarm in Kerikeri natürlich auch kein Wlan habe, wird es noch dauern bis ihr das hier lesen könnt. Am 30 Oktober werde ich wieder umziehen. Wieder zurück in die Nähe von Whangarei nach Hikurangi. Also naja, das ist die nächst größere Stadt, 27 km entfernt... mal wieder. Vielleicht hab ich ja da mal zur Abwechslung Wlan, aber meine Hoffung ist nicht allzugroß.

 

 

 

Jedenfalls bin ich nun seit einer Woche auf dieser Farm hier und es ist leider nicht so super, wie ich es mir vorgestellt habe, also es ist ok, aber mehr auch nicht. Die Farm hatte mega gute Bewertungen auf der WWOOF Seite, aber die Realität sieht dann, zumindest für mich auch anders aus.

 

 

 

Die ersten 3 Tage habe ich hier das Farmstayprogramm gemacht... also 150 Dollar für im Zimmer rumsitzen und nichts machen... Der Frau war es auch so ziemlich egal, was ich gemacht hab. Hätte ich den ganzen Tag im Bett gelegen, wäre das auch ok gewesen. Hier sind noch 2 bzw seit heute 3 Jungs und 2 Mädchen aus Deutschland (kommt mir manchmal so vor, als gäbe es hier mehr Deutsche als Neuseeländer). Die zwei Jungs, Jan und Jannik, arbeiten auch hier, die anderen machen eine Woche Farmstay und wollten eigentlich nach 2 Tagen wieder gehen, weil man halt echt nichts machen kann, bleiben jetzt aber doch bis zum Ende, weil sie sonst das Zimmer trotzdem bezahlen müssten.

 

 

 

Seit ich hier arbeiten kann ist es auf jedenfall schon besser, da ich wenigstens was zu tun habe. Aber nach den 2 Wochen ist es dann auch gut, weil auf der anderen Farm konnte ich wenigstens noch reiten oder so, aber die Frau macht halt echt garnichts mit uns. Wir können mal mit in die Stadt fahren zum Supermarkt, aber das war es ja auch. Und irgendwie hat sie mega Stimmungsschwankungen, manchmal ist sie echt nett und erzählt und lacht viel, aber dann ist sie manchmal richtig gestresst und genervt.

 

Die Farm hier ist riesengroß, aber das Problem ist, dass die Pferde ganz unten an der Straße stehen und der Rest ist einfach nur Wiese und ganz oben auf dem Berg steht das Haus, es ist sogar soweit, dass wir immer mit dem Auto zum Stall fahren (außer morgens da dürfen wir runterlaufen juhu). Ein bisschen weiter entfernt vom Stall stehen dann noch 5 andere Pferde, denen wir immer Heu bringen, wir halten dann immer auf dem Rückweg da an und genau da gab es heute ein Problem. Jannik sollte schon mal hoch fahren, das Heu dort abladen, weil die Frau, Julia, John abholen musste, der Junge, der heute angekommen ist. Er wollte dann schnell sein, und das Auto in einer kleinen Kurve wenden, um nicht ganz hoch bis zum Haus fahren zu müssen, hat das Auto dann dort aber festgefahren, ohaa Julia war so sauer, weil es ewig gedauert hat, bis er dann wieder kam. War froh, dass ich es nicht war. Naja.

 

 

 

Der Mann, Shon-Paul, ist eigentlich echt nett, nur leider ist er eigentlich immer im Haus und arbeitet dort was, weil er irgendwie immer Krämpfe in die Beine und Hände bekommt, weshalb er nicht so viel körperlich arbeiten kann. Er isst dann jeden Abend und Mittag 12! Eier, sonst nichts, und das jeden Tag, weil sie im irgendwie helfen, dass er nicht so oft Krämpfe bekommt.

 

 

 

Die zwei Jungs haben zum Glück ein Auto, weshalb wir uns manchmal was angucken können. So waren wir an den Rainbow Falls und am St. Pauls Rock Scenic Reserve. Habe leider kein Bild von unten gemacht, aber ihr könnt es ja mal googlen. Jedenfalls sind wir bis ganz nach oben gelaufen. Am Anfang stand ein Schild : 600m, 20 min. Ihr könnt euch ja dann vorstellen, wie steil es dort hinaufging. Am Ende, gab es sogar Ketten, wo man sich festhalten musste, weil es sonst viel zu schwierig wäre, dort hochzukommen. Zu allem Überfluss sind sie dann auch noch dort hochgerannt, als wäre es nichts, ich war dann so gefühlt 1 km hintendran, aber Isabelle war zum Glück auch nicht so schnell.

 

 

 

Die anderen reisen am Dienstag bzw. am Mittwoch alle ab. Danach kommt ein Paar aus Frankreich und ein Junge aus Schottland. Ist dann nochmal ganz gut für mein Englisch, weil ich rede hier wieder fast garkein Englisch und ich merke direkt schon, dass ich nicht mehr so flüssig rede, obwohl es jetzt nur eine Woche ist.

 

 

 

Auf der neuen Farm bin ich dann bei einer Frau aus Kanada und einem Mann, der Maori ist, da bin ich ja mal sehr gespannt, weil ich habe schon mitbekommen, dass die anderen Leute, die hier wohnen nicht gerade in den besten Tönen von ihnen reden. Aber ich will mir eigentlich selbst ein Bild machen, wobei ja jeder Mensch anderes ist und man es nicht verallgemeinern kann, es sind ja auch nicht alle aus Syrien oder so Attentäter. Ich bin hier übrigens schon wieder nicht bei Neuseeländern, Shon-Paul ist aus Weißrussland und Julia aus England. Viele Leute, die wirklich aus Neuseeland stammen, gibt es glaube ich hier wirklich nicht.

 

 

 

Bin nur froh, dass ich was für die nächsten Wochen dann habe, dass ich dann ab dem 11 November endlich reisen kann. Ich weiß nicht, ob ich es hier schon mal erzählt habe, aber ich werde mir eine Buspass kaufen, der dann über die ganze Nord und Südinsel fährt. Man kann dann entscheiden, ob man an einem Ort länger bleiben will oder weiter reisen möchte. Ist denke ich am einfachsten, um von A nach B zu kommen, denn man ist an manchen Orten ohne Auto echt aufgeschmissen, und ich will ungern ein Auto mieten für so lange Zeit. (Eine aus meiner Sprachschule hat für eine Woche 400 Dollar bezahlt). Wäre schon echt super, wenn ich meinen Polo hätte mitnehmen können ;), wobei ich mir echt nicht sicher bin, ob all die Schotterpisten hier so gut für mein Auto gewesen wären...

 

 

 

Meine Arbeit besteht hier übrigens aus Enten füttern, Ställe ausmisten ,was ein Ding der Unmöglichkeit ist, wenn das 10 Monate alte Fohlen die ganze Zeit neben dir steht und dich beißt. Da hat man dann doch gesehen, wie wichtig es ist, dass man mit Pferden von klein auf trainiert, denn so ist es echt doof und auch gefährlich. Auf meiner anderen Farm waren ja die Pferde echt mega gut trainiert, auch wenn ich am Anfang so meine Probleme damit hatte. Aber sie waren lieb, haben nicht gebissen und getreten, haben ohne zu zögern die Hufe gegeben und hier ist eine 6000 Volt Schnur über der Tür zum Auslauf, damit das 3 Jahre alte Pferd dort nicht jeden beißt. Also ich weiß nicht, wenn es schon so weit gekommen ist, hat man glaube ich in der Erziehung versagt. Das Fohlen hat sich an den Hinterbeinen bei einem Gewitter verletzt, weil es über den Stromzaun springen wollte, weshalb es dort zwei Verbände hat. Heute musste Julia die Verbände wechseln und sie musste dem Pferd Beruhigungsmittel spritzen und hat ein Bein weggebunden und trotzdem war es immer noch echt gefährlich, weil es immer noch die ganze Zeit getreten hat... und ich meine es sollte ja wohl möglich sein, zwei Verbände zu wechseln, ohne dass das Pferd unter Drogen und alles gesetzt werden muss. Wie soll man denn da jemals die Hufe richtig auskratzen? Und ich glaube auch nicht, dass sich da jemals etwas ändern wird. Man sollte dann doch schon mit den Pferden arbeiten, auch wenn man sie nicht reitet. Aber so unterschiedlich sind die Leute. Hätte mir gewünscht, dass es anders wäre, kann auch nicht so ganz verstehen, wo all die guten Bewertungen her kommen, aber gut es ist eben doch subjektiv. Aber eine Erfahrung war es auf jeden Fall.

 

 

 

Bis dann

 

Nina

 

Foto 1: Rainbow Falls vom oberen Aussichtspunkt

Foto 2: Weg zum unteren Aussichtspunkt

Foto 3: Rainbow Falls vom unteren Aussichtspunkt

Foto 4: Strand auf dem Weg zum St. Pauls Rock Scenic Reserve

Foto 5-7: Rundumsicht vom St. Pauls Rock

Foto 8: Auf dem Weg zur Farm, sie beginnt ganz links bei dem Berg und geht bis nach rechts, wo es so ein bisschen runter geht

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Kommentare: 1
  • #1

    Annette (Montag, 30 Oktober 2017 18:58)

    Hallo Nina,
    ich wünsche dir, dass du an deinem nächsten Standpunkt mehr Glück hast und so richtig gut aufgenommen wirst und du was erleben kannst. Deine Berichte hören sich trotzdem sehr spannend an und ich denke, du erlebst schon so Einiges. Hilft es dir, dass du deutsche Mitbewohner hast?
    Wir denken an dich und ich freue mich schon auf neue Reiseerlebnisse von dir.
    Wir sind hier etwas im Stress, Hans-Werner hat so viele Arzttermine und es geht nicht so richtig voran. Warten wir ab.
    Liebe Grüße an dich und bleib gesund und munter
    von uns allen von daheim nebenan , dicker Kuss....